… und die Party geht weiter!

Anfangs schien der Freitag (29.08.) relativ ruhig zu verlaufen: Ich hatte mein erstes Treffen mit meinem Dozenten, um meine Kurse zu besprechen. Er war etwas verwundert, dass ich 4 Kurse wählen möchte (besser: muss) und dass ich mir das doch besser noch einmal überlegen solle, denn das Reed College hat traditionell ein unglaubliches Lesepensum. Ich werde es aber versuchen und wenn ich sehe, dass es nicht klappt, dann ist es eben höhere Gewalt (oder Leseschwäche).

Abends war ich mit Remi (oder wie ich ihn nenne: Remmidemmi aus Frankreich), María (Spanien) und Peter (oder Piotr aus Russland) im Kino und haben den Woody Allen Film „Vicky Cristina Barcelona“ gesehen. Unbedingt gucken. Ich fand ihn gut, auch wenn er gefüttert war mit Vorurteilen über hippe Künstler und freie Liebe und so. Aber hey: Freie Liebe und so! Als wir vom Kino zurückkamen, hat jedes Wohnheim ein Barbeque veranstalt – lecker Hot Dog abgesahnt!

Gegen 22:00 versammelten sich auf einmal eine Menge junger, bunt bis spärlich (oh ja!) gekleideter Leute, die unheimlichen Lärm mit diversesten Hilfsmitteln à la Küchengeräte, Instrumente, Pfeifen, Trommeln, selbstgebastelte Lärmmacher etc. machten. Die so genannte „Noise Parade“ (‚Geräusche-Parade‘) ging los!! Ich sah darin meine einmalige Chance, meine safety whistle auszuprobieren (eine Pfeife, die man benutzen kann, wenn man angegriffen wird. Seit dem ersten Tag hängt diese an meinem Schlüsselbund und soll angeblich 120 Dezibel laut sein – muss ja auch gefährliche AngreiferInnen abhalten). Die Parade war einfach unglaublich: Feuerspiele, unheimlich laute und tanzende Menschen in den skurillsten Kostümen, die Marching Band spielte auf, es gab eine Kundgebung mit einer halbnackten Anheizerin, die schrie: „Wir lassen uns nicht sagen wie wir zu leben, wen wir zu lieben oder wie wir uns zu benehmen haben!“. Es wurden auch amerikanische Flaggen geschwungen, recht nahe am Feuer, was von lauten Rufen Burn the flag!! („Verbrennt die Flagge!!“) begleitet wurde. Und mittendrin: ich am pfeifen (und ja: 120 Dezibel) und tanzen und singen und sich freuen und… Man hatte einfach keine Chance, nicht Part dieses einmaligen Spektakels zu sein. Aber seht selbst:

Fotos:

Noise Parade

Noise Parade

Punk mit Flagge

Punk mit Flagge

Noise Parade

safety whistle (120 Dezibel!)

safety whistle (120 Dezibel!)

Hippie-Nackedeis

Hippie-Nackedeis

Heute (30. 08.) sind wir zu Ikea gefahren, das letzte Mal einkaufen (versprochen, Mama). Habe mir noch mal eine Steh-Lampe, (gaaanz viele) Kerzen, Kleiderbügel und anderen Schnullifax gekauft. Und jetzt im Anschluss folgt gleich das nächste Highlight: Karaoke. Oh je. An Schlaf wird wohl dieses Jahr nicht zu denken sein. Reed sorgt wirklich dafür, dass die StudentInnen ein hartgesottenes Partyvolk sind.

2 Responses to … und die Party geht weiter!

  1. Tobeass sagt:

    Tinfoil Hats und Plastik-Laserschwerter? Mit soviel Geek-Power seid ihr auf der sicheren Seite. Auf der anderen S. scheint es in Portland auch ein Nerdstrahlen-Magnetfeld oder so zu geben: Matt Groening ist hier geboren, Linus Torvalds hier hingezogen, und gleich drei international renommierte Neonazis/Holocaustleugner sind P-Towners. Hat das vielleicht etwas mit Reeds eigenem Atmonreaktor zu tun (WTF?!?)? Oder doch nur damit, dass die Stadt die höchste Brauereidichte pro Kopf der USA hat?
    Puzzled…

  2. konni das ponny sagt:

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